DRV XV läutet finale Vorbereitungsphase ein

Es wird langsam ernst für die deutsche 15er Rugby-Nationalmannschaft. Nach einer nie da gewesenen, monatelangen zielgerichteten Vorbereitung hat für die Spieler um Kapitän Sean Armstrong die finale Phase der Vorbereitung auf die Rückrunde der Rugby Europe Championship begonnen, in der die DRV XV gegen Georgien, Russland, Portugal, Rumänien und Spanien die nötigen Punkte für den historischen Klassenerhalt sammeln möchte.

Den Startschuss für den letzten Teil einer nie da gewesenen Vorbereitungsreihe bildete ein Trainingslager der etwas anderen Art. So zog sich die DRV XV vergangenes Wochenende in Hameln zurück, um dort mit einer Art „Survival Camp“ den Teamgeist zu stärken und auch neben dem Rugbyfeld als Team zusammenzuarbeiten. „Das Camp war für uns alle eine tolle Abwechslung, aber gleichzeitig auch eine sehr anstrengende Erfahrung bei Eis & Schnee. Jetzt gilt es in den letzten 2 Wochen an der Feinabstimmung zu feilen, sprich in den verbleibenden Stützpunkttrainings in Heidelberg konzentriert weiterzuarbeiten und im Kraftraum letzte Impulse zu setzen, bevor wir kommenden Donnerstag in den Flieger nach Tiflis steigen“, so Nationalspieler Samy Füchsel.

WRA Fitnesstrainer arbeitet täglich an Physis der Nationalspieler

12507546_1086351054742510_8164162150671474167_nEigens hierfür wurde von der Wild Rugby Academy mit Victor Shaw ein Fitness-Coach eingestellt, der vor und während der Länderspielperiode individuell mit den Spielern im Kraftraum und auf dem Trainingsplatz arbeitet, um in enger Zusammenarbeit mit dem DRV Head of Physical Performance Antoine Mobian die entwickelte Periodisierung vor Ort umzusetzen. Hinzu kommt die Expertise von Mark Sandmann, der nach der 7er Trainingsgruppe Hannover und der DRV U19 Nationalmannschaft nun auch die Herrennationalmannschaft in einem Olympic Lifting Workshop weiterbildet, bevor die Nationalspieler in ihr freies Wochenende entlassen werden, um die Akkus für die entscheidenden Wochen noch einmal aufzuladen.

Monatelange Vorbereitung steht kurz vor dem Abschluss

Dies ist jedoch nur das Ende einer monatelangen gezielten Vorbereitung. So früh und intensiv wie noch nie startete das Team, dank der Unterstützung der Wild Rugby Academy, die Vorbereitung auf die Six Nations Turnier. Bereits im Sommer wurden die Spieler mit einem Testspiel gegen die renommierte Einladungsmannschaft vom Penguins RFC und einem knüppelharten Fitnessblock auf die neue Saison vorbereitet, um frühzeitig die Grundlagen für eine gute körperliche Konstitution zu schaffen. Diese Arbeit wurde in den bundesweit aufgebauten Stützpunkten im Herbst in wöchentlichen Trainingseinheiten fortgeführt, sodass die Nationalspieler bereits in der historischen Brasilienreise ihre Fortschritte unter Beweis stellen konnten, auch wenn dort die Leistungen, trotz zweier Siege über Brasilien, vom Trainerteam noch als deutlich ausbaufähig bewerten wurden.

Europapokal als ideale Vorbereitung

Erstmals gelang es den Nationalspielern über die Wintermonate Spielpraxis auf hohem internationalem Niveau zu bieten – ein Manko, dass in der Saisonanalyse vom Trainerteam herausgestellt wurde und mit der Teilnahme des Heidelberger Ruderklubs in der Qualifikation für den European Challenge Cup gelöst wurde. „Für uns war dieser Wettbewerb ein ganz wichtiger Bestandteil der Vorbereitung, denn wir konnten dabei den Großteil der Nationalspieler, die für den HRK spielberechtigt sind, gegen Teams aus Portugal, Italien, Belgien und Rumänien testen und erstmals angemessen auf die Rugby Europe Championship vorbereiten. Diese Spiele lieferten uns wichtige Erkenntnisse und helfen uns, im Gegensatz zur letzten Saison, mit ausreichender Matchhärte in die ersten Spiele zu gehen“ so der zuversichtliche Nationaltrainer Kobus Potgieter, der eigens für die Europacupspiele des HRK bei seinem alten Verein auf den Trainerposten zurückkehrte.

EM-Auftakt gegen Georgien

1502_Rugby_EM_Georgien_091Der wirkliche Kraftakt liegt, trotz aller Anstrengungen in der Vorbereitung, jedoch noch vor der DRV XV. Der Auftakt am 6. Februar in Tiflis gegen Titelverteidiger Georgien, der sich bei der WM in bestechender Form präsentierte, bildet dabei gleich einen echten Gradmesser für das Team vom Trainerduo Potgieter und Jordaan. Dort kann die 15er Nationalmannschaft jedoch völlig befreit aufspielen, sind die starken Georgen vor heimischem Publikum doch traditionell klarer Favorit. Dass aber auch hier ein Punkgewinn möglich ist, bewies der unmittelbare Konkurrent um den Klassenerhalt, Portugal, im vergangenen Jahr, als sie mit einer couragierten Leistung einen Defensivbonuspunkt ergattern konnten. Warum sollte dies also nicht auch der deutschen Mannschaft gelingen?